Karin Lesch

* 1935 vermutlich in Zürich

Tochter der Schauspielerin Mathilde Danegger

 

um 1957 Studium an der Schauspielschule Berlin
später Engagement am Potsdamer Theater


Als Tochter der Wienerin Mathilde Danegger und des Schweizer Regisseurs, Dramturgen und Autors Walter Lesch wurde sie vermutlich in Zürich geboren, wo ihre Mutter bis nach dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Theatern spielte und auch Rollen in Filmen hatte. 1947 zieht die Mutter - eine überzeugte Kommunistin - in die DDR nach Ostberlin.

 

Ihre Tochter Karin schlägt die gleiche Berufsrichtung ein, wie die Mutter. Sie studiert an der Schauspielschule Berlin, an der Mathilde Danegger zur gleichen Zeit als externe Lehrkraft beschäftigt ist. Beide haben Engagements an Berliner Bühnen und bei der DEFA (Frau Danegger z.B. als Frau Holle in dem gleichnamigen Märchenfilm von 1963). Karin heiratet den späteren DEFA-Generaldirektor Hans-Dieter Mäde, der 1988 in den Ruhestand tritt.

Nachdem Karin Lesch schon am Potsdamer Theater die Müllerstochter in "Rumpelstilzchen" gespielt hatte, verkörperte sie die weibliche Hauptrolle auch in der 1959 entstandenen DDR-Verfilmung, die unter dem Titel "Das Zaubermännchen" auch heute noch erhältlich ist.

 

Die Königin in 3hfa - dreizehn Jahre später - muss eine ihrer letzten Filmrollen gewesen sein, denn danach verliert sich ihre Spur und ich kann nicht herausfinden, was aus ihr geworden ist. Ich weiß nur, dass sie noch lebt und das sehr zurückgezogen irgendwo in oder bei Berlin. Dass ich überhaupt eine Filmografie hier präsentieren kann, verdanke ich Katrin und Uta von www.defa-sternstunden.de, Danke!

Weihnachten 2013 - Karin Lesch gibt ein Interview!

Und zwar dem städtischen Amtsblatt ihrer Geburtsstadt Zürich, dem Tagblatt. Toll, vielen Dank, Frau Lesch! Und Danke an Christoph P., der mich darauf brachte.

 

Leider ist das Interview online nicht mehr abrufbar, daher hier eine kurze Zusammenfassung: Karin Lesch wurde praktisch aus Familientradition Schauspielerin. Durch ihre Mutter hatte sie schon als Kind viel Kontakt zu Theaterschaffenden. 

 

Über die Dreharbeiten zu 3hfa weiß Frau Lesch noch zu berichten, dass eine freundliche Stimmung gegenseitiger Achtung am Set herrschte und das während des Drehs der Ballszenen viel gelacht wurde. Es freut sie, dass der Film immer noch angeschaut wird.

 

Nach einer Erklärung für die große Beliebtheit von 3hfa gefragt, antwortet sie: "Man spürt darin eine grosse Achtung vor dem Leben, was die Liebe zu Natur und Tieren einschliesst. Der Film beschwört – ohne Zeigefinger! – die Solidarität der Anständigen. Und nicht zuletzt ist in ihm Humor allgegenwärtig. ..."

 

Sie ist froh, einen Anteil an diesem Film gehabt zu haben - wir auch!

 

Filmografie

Jahr Titel Rolle
1959 Das Zaubermännchen Müllerstochter Marie
1959 Eine alte Liebe Sabine Schröder
1960 Morgen Abend um sieben (TV)
1961 Der Tod hat ein Gesicht junge Schwester/Nonne
1968 Die Toten bleiben jung Lenore
1971 KLK an PTX - Die Rote Kapelle Dr. Elfriede Paul
1973 Drei Haselnüsse für Aschenbrödel Königin

 

Quellen:

  • Großes Lexikon der DDR-Stars über Katrin und Uta von www.defa-sternstunden.de
  • Unicorn Media (Hg.): Karin Lesch, in: www.kinotv.com, Datenbank/Biographien, http://www.kinotv.com/page/bio.php?namecode=60451
  • Gerhard Ebert: "8.6 Das Leiter-Duo" in: 100 Jahre Schauspielschule Berlin - Von Max Reinhardts Schauspielschule des Deutschen Theaters zur Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin; online unter http://www.berliner-schauspielschule.de/leiter-duo.htm
  • Felix Aeppli: "Mathilde Danegger" in: Historisches Lexikon der Schweiz (dortige Quellenangabe: H. Dumont, Gesch. des Schweizer Films, 1987), online unter http://www.lexhist.ch/externe/protect/textes/d/D9151.html