Diverse Aschenbrödel-relevante Kostümausstellungen
Wie sich Märchen kleiden
Die tschechischen Kostüme waren gerade zum nationalen Kulturerbe erklärt worden, da kam eine Ausstellungsmacherin aus Tschechien auf die großartige Idee, sich die Rechte daran von Barrandov zu sichern und die wunderschönen Stücke der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach einer Tour durch Tschechien kam die Ausstellung ein einziges Mal auch nach Deutschland und zwar im die Kulturbrauerei in Berlin.
Angeblich soll Libuse zur Eröffnung erwartet worden sein. Haha. Anwesend waren aber Helena Vondrácková (Die wahnsinnig traurige Prinzessin und Dornröschen in "Wie man Dornröschen wachküsst") und Dagmar Patrasová (Xenia in "Die Märchenbraut" und "Die Rückkehr der Märchenbraut") sowie Felix Slovácek (spielte in den 1970ern die Titelmusik von 3hfa auf dem Saxophon ein). Auch Rolf Hoppe wurde erwartet, er musste aber aus gesundheitlichen Gründen absagen. Moderiert wurde die Vernissage von Miroslav Táborský (Madlafous in "Das bezauberndste Rätsel") und die eigentliche Eröffnung der Ausstellung nahm Václav Vorlícek vor!
Leider lief die Ausstellung nur einen Monat lang und das auch noch im Winter - da hab ich's mal wieder nicht hin geschafft...
Einen Eindruck könnt ihr euch aber trotzdem verschaffen und zwar hier - die Puppenkünstlerin Molendrix hat die Ausstellung fotografiert. In Tschechien hatten bis zu diesem Zeitpunkt bereits 70.000 Besucher diese Ausstellung gesehen, die dort unter dem Titel "Wie sich Märchen kleiden" seit Dezember 2008 an veschiedenen Orten lief. In Deutschland wurde wohl "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" als der zugkräftigere Titel gesehen, obwohl die Ausstellung (soweit ich weiß) nur wenige Original-Kostüme aus 3hfa umfasste.
Die Ausstellung wurde veranstaltet von Jana Sommerová in Zusammenarbeit mit Barrandov studio a.s. und dem Tschechischen Zentrum in Berlin, unter der Schirmherrschaft der First Lady der Tschechischen Republik, Livia Klausová, des Botschafters der Tschechischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland, JUDr. Rudolf Jindrák, und des Regisseurs Václav Vorlícek.
Pressetext: "Ein Gesicht mit Asche bedeckt, aber ein Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hut mit Feder, Bogen und Wams, aber ein Jäger ist es nicht. Kleider mit Schleppe, mit Silber durchwirkt, aber eine Prinzessin ist es nicht." Wer würde in diesem Rätsel nicht Aschenbrödel erraten?! Aber wie sahen die zauberhaften Kleider tatsächlich aus, die sie sich aus drei Nüssen holte? Und woraus waren ihre morgenroten Kleider genäht? Welchen Schuh verlor Aschenbrödel auf dem Ball? Und womit reiste die schöne Prinzessin Arabella in das Reich der Menschen? Überzeugen Sie sich selbst mit eigenen Augen in der einzigartigen Ausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", die ab 27. Januar im Kesselhaus in Berlin gezeigt wird.
Autorin und Kuratorin der Ausstellung Jana Sommerová ist beinahe Unmögliches gelungen: eine einzigartige Zusammenstellung von 150 Kostümen aus fast zwanzig der bekanntesten deutsch-tschechischen Filmmärchen, von denen einige Exponate durch das Kulturministerium der Tschechischen Republik sogar als "Kulturelles Erbe des tschechischen Volkes" geführt werden. Sämtliche Kostüme und Requisiten dieser Sammlung sind Originale, die sich in den Sammlungen des Prager Barrandov-Studios in ausgezeichnetem Zustand erhalten haben. Leider lagen sie jedoch bis vor kurzem im Archiv des Barrandov-Studios und waren der Öffentlichkeit verborgen. Und das bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie dank Jana Sommerová wieder das Licht der Welt erblickten - im Rahmen einer Ausstellung mit dem Namen "Wie sich Märchen anziehen", die in der Adventszeit des Jahres 2008 im Prager Strahov-Kloster viele Besucher anlockte.
Die Autorin selbst meint hierzu: "Gerade weil neben vielen anderen Märchen mit Aschenbrödel eines der schönsten Märchen weltweit in Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Künstlern und Filmemachern entstand, entschloss ich mich, diese Ausstellung auch nach Deutschland zu bringen, um auch Ihnen die Schönheit des Handwerkes rund um die Herstellung von Filmkostümen zu zeigen."
Danke an Katja aus Wales für den heißen Tipp, den sie uns schon im November 2009 geben konnte!!
Danke an Herrn Žán von Expo JS s.r.o. für die freundlichen mails und weitere Informationen!
Kostüme und Requisiten im Sommer 2012 in CZ
HAMMER! Auf der Burg Horšovský Týn im gleichnamigen Ort gab es vom 1. Juni bis 15. September 2012 unter dem entzückenden Titel "Drei Schühchen für Aschenbrödel" Original-Kostüme und -Requisiten aus 3hfa zu sehen.
Horšovský Týn liegt 50 km südwestlich von Plsen und 30 km westlich von Švihov. Na, da kann man doch beides schön verbinden! Burg und Schloss sind im Juni und August normalerweise von 9 bis 17 Uhr und im September bis 16 Uhr geöffnet, abzüglich einer Mittagspause von 12:15 bis 12:45 Uhr. Zwar steht auf der deutschen Ankündigung der Sonderausstellung weder was von 16 Uhr noch von Mittagspause, aber vorsichtshalber wollte ich es nicht unerwähnt lassen. Der Eintritt ist lächerlich billig: umgerechnet 4 Euro für einen Erwachsenen. Kinder- und Familienpreise gibt es auch.
Die Ausstellung wirbt damit, dass man dort die Kostüme sehen könne, die zuvor im sächsischen Schloss Moritzburg aufgefahren wurden. Aus Anlass des 80. Geburtstages der Barrandov Studios wird hier das tschechisches Kulturerbe (damit sind die Kostüme gemeint) ausgestellt. Die Ausstellung ist Teil des Begleitprogramms des Juniorfestes.
Dabei handelt es sich um eine Festival für Kinderfilme, das im letzten Jahrgang recht prominet besucht war, u.a. von Gojko Mitic. (Danke an Steffen R. für die Info!) Aber egal. Kostüme UND Requisiten aus dem Barrandover Fundus DIESEN SOMMER?? Da musste ich hin!
"Drei Schühchen für Aschenbrödel" kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden, man muss also ggf. etwas warten. Ihr solltet euch nicht davon abschrecken lassen, wenn die nächste Führung nur auf Tschechisch ist, denn es gibt auch eine Menge deutscher Schautafeln und die Sicherheitshinweise sind ja in Museen immer dieselben: Bitte nichts anfassen und auf dem roten Teppich bleiben.
Das beste: in jedem Raum kann man ca. 10 bis 15 Minuten lang so viel und auch mit Blitz fotografieren, wie man will. Das lässt man sich ja nicht zweimal sagen!
Und nach dem großen Erfolg in Moritzburg hat das Barrandover Team wohl doch noch ein bisschen mehr in ihrem riesigen Fundus gegraben: In Horšovský Týn seht ihr nicht nur die Kostüme, die ihr vielleicht schon in Moritzburg gesehen habt, sondern auch das Kästchen nebst Brosche und Spiegel, sowie die Eichenlaub-Strumpfhose von Aschenbrödel, um nur zwei Highlights zu nennen.
Für mich am bemerkenswertesten war aber eine große Tafel mit einer Kopie des Drehplans, auf der man nun endlich die genauen Daten ablesen konnte, zu denen an den verschiedenen Drehorten gefilmt wurde.
Allerdings gibt es auch Exponate, die nichts mit dem Film zu tun haben, so z. B. die Armbrust, die zu Füßen des Aschenbrödel-Jagdkostüms liegt. Die hat im FIlm keine der Hauptfiguren in der Hand.
Auch der Fledermaushut der Stiefmutter ist nicht das Original, das gehört nämlich dem Filmstudio in Potsdam-Babelsberg. Aber egal.
Alles in allem eine sehr lohnende Ausstellung!
Und mal wieder knie ich auf dem Boden und neige mein Haupt vor euch, den Fans, die ihr DVDs, CDs, Bücher, Hörbücher und was sonst noch alles kauft, in Scharen nach Moritzburg in die Sonderausstellung fahrt (diesmal wart ihr 180.000) und offensichtlich so einen Lärm am Markt veranstaltet, dass immer mehr und mehr Stücke aus der bald vierzigjährigen Versenkung auftauchen und mich und, wie ich hoffe, auch euch glücklich machen. Toll!