Die winterliche 3hfa-Dauerausstellung auf Schloss Moritzburg

2023/24

Die nächste Aschenbrödel-Ausstellung am Originaldrehort bei Dresden öffnet 

vom 22.11.2023 bis 25.2.2024. Am 24.12. und 31.12. und im Januar an allen Montagen ist die Ausstellung geschlossen. 

 

Der Eintritt kostet 12 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder. Dafür darf man so lange bleiben, wie man will. Tipp: Wenn ihr unten in der Schlossküche angekommen seid, auf dem Klo wart und euch mit Eierschecke oder Soljanka gestärkt habt, könnt ihr die Treppe einfach wieder hoch gehen und die Ausstellung nochmal anschauen. 

 

Man kann online Zeitfenstertickets kaufen, oder sich vor Ort anstellen. Wenn ihr letzteres plant und an einem Wochenende da seid, zieht euch bloß warm an! Die Schlange ist immer lang und auf der Schlossterrasse zieht es wie Hechtsuppe!

 

Noch ein Tipp: Auch um das Schloss herum gibt es schon einiges zu entdecken: den goldenen Schuh auf der Treppe, den Stall im Sockelgeschoss auf der Gartenseite und den kleinen Ballsaal, in den man wie Aschenbrödel durch ein gefrostetes Fenster auf der Gartenseite hineinblicken kann. Und man darf auch ohne Ticket zumindest ein bisschen in das Schloss hinein. Geht einfach an den Wartenden vorbei und sagt der Security, dass ihr auf die Toilette möchtet (rechts herum) oder in den Shop (gleich hinter der Tür links). Das darf man auch ohne Ticket. Außerdem kann man auf der Schlossterrasse einen Glühwein trinken oder im Restaurant inmitten von Seidentapeten, Ölgemälden und Kristalllüstern einen Kaffee trinken.  

 

Einen besonderen Leckerbissen gab es gleich am ersten Wochenende:  

Am 25.11. stellte der Prinz Pavel Trávníček seine Autobiografie im Schloss vor und gab in der Schlossküche Autogramme an die Ausstellungsbesucher. Die Autoniografie "Drei Haselnüsse für den Prinzen" könnt ihr für 19,99 € im Schloss kaufen oder beim tschechischen Verlag bestellen (Achtung, Versandkosten und ggf, Zoll!). 

2022/23

Die Ausstellung läuft bis 26.Februar 2023 und - wie las ich kürzlich in den sozialen Medien - "ist ein Muss für jeden Fan". Dem ist nichts hinzuzufügen. Wenn ihr die Gelegenheit habt, fahrt unbedingt mal hin - aber vorher Zeitfenstertickets kaufen, ne?!


2021/22

 

Die Ausstellung öffnete am Samstag, 20.11. um 10 Uhr, musste aber leider am Sonntagabend wieder vorübergehend schließen, da es in Sachsen einen Lockdown gibt. 

 

Als Kurator zeichnet Steffen Retzlaff verantwortlich, der den Job schon 2015/16 übererfüllt hat, sowie Margitta Hensel, Kuratorin der ersten Stunde. Und ich muss sagen, das Team des Schlosses und seine Mitstreiter haben es diesmal wieder geschafft, Zauber und Atmosphäre in die Ausstellung zurück zu bringen. 

 

Schade, dass sie nun erst mal geschlossen bleiben muss. Der Lockdown wird hoffentlich nicht bis zum 27. Februar 2022 gehen... 

Etwa ein Drittel der Ausstellung ist der verstorbenen Libuše Šafránková gewidmet. Im Schloss sind durch sorgfältige Renovierungen neue Ausstellungsräume entstanden, in denen dieser Teil zu finden ist.  Sechzehn Kostüme aus Filmen und Serien, in denen Libuše mitgespielt hat, werden dort stimmungsvoll präsentiert und von Filmfotos, Plakaten und Infotafeln perfekt eingerahmt.

 

So wird Libušes Karriere nachgezeichnet von Barunka bis zu ihren späten Werken. Der letzte Raum ist dem Gedenken gewidmet, große Fahnen mit Portraitfotos und Zitaten von tschechischen Freunden und Weggefährten über die Ausnahmeschauspielerin lassen erkennen, wie sehr sie geschätzt und geliebt wurde. Und auch die Besucher können hier Ihre Gedanken zu in einem Gästebuch zu Papier bringen. 

 

Weitere Zwanzig Original-Kostüme aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" sind auch wieder dabei. Doch auch andere Stücke, die kürzlich erst aufgetaucht sind, lohnen den Besuch, so z. B. die an Stiefmutter Carola Braunbock gerichtete Einladung zur Premierenvorstellung, bisher nicht gezeigte, seltene Aushangfotos und Plakate aus den 70ern, und der Original-Sattel, auf dem Aschenbrödel zum Ball und zur Hochzeit ritt.

 

Die Ausstellung ist diesmal wirklich sehr stimmungsvoll geworden, wenn auch die Mitmach-Aktionen nicht angeboten werden können. Es gibt diesmal also keine nachgeschneiderten Kostüme, in die man für ein Fotos schlüpfen kann. Trotzdem ist der Steinsaal wunderschön geworden mit dem großen Weihnachtsbaum und den in der Decke hängende Leuchtsternen - ganz zauberhaft! Tipp: Besucht die Ausstellung am besten, wenn es schon dunkel ist! 

 

Außerdem kommen endlich auch mal die Fans "zu Wort" - eine Vitrine mit Fankunst, Fankostüme und eine Fahne mit Texten und Bildern sind schon aufgebaut.  

2020/21

Wegen der SarsCov2-Epidemie gab es in diesem Winter leider keine Aschenbrödel-Ausstellung. 

2019/20

Die Aschenbrödel-Ausstellung ist längst zum Dauerthema auf Schloss Moritzburg geworden. Sie läuft (beinahe) jeden Winter. Angefangen hatte alles mit einigen Textfahnen und Exponaten, aber inzwischen gibt es alles mögliche zu entdecken und zu tun. Es gibt ein Hologramm einer Kinokassiererin, interaktive Bildschirme, Plätze am "Mischpult", einen kleinen Kinosaal in dem eine Dokumentation läuft, die man nur hier sehen kann, Kostümanproben und natürlich die Haselnussmaschine, die einem eine (oder auch mehrere) Wunschnüsse beschert, die man unterwegs für diverse andere Mitmach-Exponate einsetzen kann (die Nüsse kommen immer wieder unten heraus) und am Ende in einen Behälter zu den anderen Wunschnüssen werfen kann, wobei es leise "ping" macht.

 

Und auch um das Schloss herum findet man Aschenbrödeliges: Im Sockelgeschoss ist der Pferdestall, in dem sich Aschenbrödel gerade mit Nikolaus unterhält, im Erdgeschoss auf der Gartenseite kann man durch ein Guckloch im "zugefrorenen" Fenster in einen Miniatur-Ballsaal schauen, der jedes Jahr mehr zu sehen bietet und dann ist da natürlich der Schuh auf der Treppe. 

 

Immer wieder schön!

2018/19

2017/18

"Immer zur kalten Jahreszeit lädt das traumhafte Schloss in seine beliebte Winterausstellung ein, um am authentischen Drehort den Zauber eines der schönsten Märchenfilme zu entdecken. Hier kann man alles über den tschechisch-deutschen Kultstreifen von 1973 erfahren, in Erinnerungen schwelgen oder einfach nur seinen Lieblingscharakteren nachträumen. Ein Ausstellungserlebnis, das nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. Und im Schlossturm können sich die Prinzessinnen und Prinzen von heute wieder bei Begleitveranstaltungen zu Film und Ausstellung amüsieren." Stimmt. So gelesen auf www.schloss-moritzburg.de.

Dieses Mal gibt es ein sehr gutes, vollgepacktes Rahmenprogramm, allein der Film wird im Schloss siebzehnmal gezeigt, davon viermal das andere, nämlich das tschechische Original. Dazu gibt es Mitmachtheater und Mitmachmärchen, die Geschichte vom Pferd Nikolaus, Abendführungen durch die Ausstellung, Märchenerzählung mit Live-Musik, Figuren- und Puppen- und historisches Tischtheater. Und am 17. März den 3hfa-Kostümball. 

 

Also wenn das keine Reise wert ist, weiß ich es auch nicht.

 

Die Ausstellung läuft vom 18. November 2017 bis 25.Februar 2018.

 

Hier ein Video von Radio Dresden.

Die Ausstellung wird in diesem Winter wieder auf die Eingangshallen ausgedehnt, in denen in einem winterlichen Wald Szenen aus dem Film in Lebensgröße nachgebaut wurden. Das sorgt schon für die ersten Ahs und Ohs und viele Fotos. In den Kulissen verstecken sich auch so manche Kleinigkeiten zum Entdecken, vor allem Tierfiguren. 

 

Neu und besonders beliebt sind nachgeschneiderte Kostüme der Hauptfiguren, die man im Steinsaal überstreifen und sich dann vor einer Pappkulisse von Familie und Freunden fotografieren lassen kann. Alle Kostüme sind als ein einziges Teil genäht und hinten offen, wie ein Krankenhaushemd, so dass man mit den Armen reinschlüpfen und es über die Schultern ziehen konnte, aber nicht über den Kopf streifen muss. Dazu gehört auch meist eine Kopfbedeckung und es gibt jedes Kostüm in Erwachsenen- und in Kindergröße - Riesenspaß!

 

Die Inhalte haben sich nicht großartig verändert, zum Glück sind immer wieder Originale dabei, wie die Waschschüssel aus Aschenbrödels Kammer, die Perücke der Stiefmutter und der Bart des Königs, aber auch Aschenbrödels Ballkleid und das "Wurstärmelkostüm" des Königs aus der Familienrat-Szene. Wenn ich daran denke, was für ein Aufwand es war, die tschechischen Originale vor Jahren in die Moritzburger Ausstellung zu bekommen, dann bin ich sehr glücklich, dass ich sie inzwischen immer wieder bewundern kann. Auch die Wunschnuss-Maschine und die Möglichkeit, Wünsche auf Post-its zu schreiben und zu hinterlassen, finde ich immer wieder schön.

 

Das sich drehende Tanzpaar Aschenbrödel und Prinz sind ein weiteres Highlight, das immer wieder die Gäste begeistert. Diesmal sitzen auch König und Königin dabei und der Präzeptor schaut von der Ecke aus zu, während Dora und Kleinröschen daneben stehen müssen. Alle Figurinen sind in Nachbildungen gekleidet, aber das tut der Stimmung keinen Abbruch. Doch auch zwei Originale findet man in dem Raum: Das Ballkleid der  Familie Palmowski und das Kostüm eines der Herren, die im Film dekorativ hinter dem Königspaar stehen. 

 

Am Ende der Ausstellung findet man den verlorenen Schuh wundervoll in Szene gesetzt auf einem schwarzen Samtpodest unter einer Glasglocke, er glitzert mit dem Brautkleid um die Wette, denn beide sind in dem halbdunklen Raum geschickt beleuchtet (beides allerdings Nachbildungen). Durch einen Fransenvorhang, auf den die Endszene projiziert wird, kann man dann selber in sein persönliches Happy End schreiten.  

2016/17

2015/16

Die neueste 3hfa-Ausstellung vom 7. November 2015 bis 28. Februar 2016 am Originaldrehort prägen zwei Faktoren: Der knappe Platz - statt vieler Räume auf mehreren Etagen standen den Ausstellungsmachern nur einige wenige Räume zur Verfügung - und der ungebremsten Recherchierfreudigkeit des Kurators Steffen Retzlaff.

 

Los geht es wie gewohnt in der Eingangshalle. Dort gibt es Platz, um Kinderwagen abzustellen und Schließfächer um seinen dicken Wintermantel zu deponieren.

 

Nachgeschneiderte Kostüme und ein Papppanorama in das man sich für ein Erinnerungsfoto stellen kann, begrüßen den Besucher im Erdgeschoss.

Das Treppenhaus ist dezent aber schön dekoriert mit goldgerahmten Setfotos, etwas Grün und weißen Papiertauben, die in den beiden Treppenaugen an Fäden hängen.

 

Nach einem kurzen Gang über die Balustrade des Speisesaals, von der aus man auf den üblichen reich eingedeckten Tisch blicken kann, gelangt man in die eigentliche Ausstellung.

 

Das Architektenteam whitebox aus Dresden hat die knappen 450 qm gut genutzt. Geschickt gemachte Einbauten ergeben mehrere Kammern, jede für sich ganz anders als die vorhergehenden gestaltet, so dass man durch viele Welten schreiten kann.

 

Los geht es in einem edel wirkenden Kinofoyer, wo eine DDR-Kassiererin in freundlichem Ton die Besucher einstimmt. Große Texttafeln, wie man sie bisher gewohnt war, sucht man in der neuen Ausstellung vergebens, stattdessen gibt es hier erst mal eine Art Pinwand, auf der man mit vielen Bildern und Symbolen versehen die Wege und Umwege vom Drehbuch bis zum Drehbeginn nachvollziehen kann.


Es folgt ein gut gefüllter Raum mit vielen Originalrequsititen, gleich am Eingang Aschenbrödels Ballkleid und das Familienrat-Kostüm des Königs, dazu des Königs Bart und Stiefmutters Perücke. Frau Fleischers Modell von Burg Svihov wird auch jedes Jahr schöner, jetzt surrt der Antrieb, der die Kulissen im Boden verschwinden lässt, nur noch leise und man hat mit vielen handdekorierten Figuren einen Drehtag nachgestellt. Die Leuchter aus der Guten Stube der Stiefmutter sind auch zu sehen.

Im Folgenden gibt es ein Kino, einen Schneideraum, in dem man sich ewig aufhalten kann, will man alle Geheimnisse entdecken und an allen Knöpfen drehen, sowie einen echten Wald mit Aschenbrödels Dachboden. Den kann man aber nur sehen, wenn man seinen Kopf durch eins der Löcher steckt in der Bodenplatte steckt.


Außerdem zwei große Holzräder, die jedem, der sie einmal ganz herumdreht, eine Haselnuss liefern. Die braucht man auch, denn in den weiteren Räumen kann man herausfinden, wie die Geschichte für einige Nebenfiguren weitergegangen sein könnte. Dazu muss man die gerade gewonnene Nuss in ein Loch stecken, wodurch eine kurze Bildergeschichte sichtbar wird. Sehr süß gemacht. Kleinröschen z. B. hat sich vielleicht in einen anderen Gast verliebt, der dem Essen genau so zugetan war, wie sie selbst. Und keine Sorge: die Nuss fällt unten wieder heraus.

Auch das tanzende Traumpaar Prinz und Aschenbrödel sind wieder dabei, dazu das Originalkostüm der Familie Palmowski, das dem geneigten Besucher berichten kann, wie es einem als Kostüm in 40 Jahren so ergeht.


Am Schluss wandelt man praktisch durch den Film (der auf einen Fadenvorhang projiziert wird) in den letzten Raum. Vielen mag er leer und steril erscheinen, aber er enthält eine weitere Reliquie: Aschenbrödels Brautkleid. Aus Sicherheitsgründen hinter Glas und geheimnisvoll beleuchtet. Gleich daneben kann man seine Nuss ein letztes Mal einwerfen, und diesmal gibt es sie auch nicht zurück. Dafür klingen aber leise zwei Zimbeln und man darf sich etwas wünschen.

Zurück geht es durch ein anderes Treppenhaus, in dem man auf dem Weg in die Schlossküche mit Cafeteria und Souvenirshop (leider nicht von außen zugänglich) historische Filmplakate bestaunen kann.


Obwohl die Ausstellung flächenmäßig klein ist, gibt es sehr viel zu entdecken, viele neue Insider-Informationen sind darunter, die in mühevoller Kleinarbeit in diversen Archiven und in Gesprächen mit Zeitzeugen recherchiert wurden und die das Fan-Herz höher schlagen lassen.


Aber es ist noch nicht vorbei! Draußen und ohne Eintritt zu zahlen findet man noch am Originaldrehort das Fenster, durch das Aschenbrödel in den 1972 nicht vorhandenen Ballsaal schaute. Heutige Besucher können aber durch das Loch im "vereisten" Fenster die Miniaturen bestaunen, die sich im Modell des Ballsaals drehen. Und unter der Rampe, die die Doubles damals herunterritten wohnt der Kunsstoff-Nikolaus in seinem Stall.


Gelungen.

Wird ab 2015/16 wohl wirklich zur Dauerausstellung

"Von nun an wird das Märchen immer im Winter am einstigen Drehort lebendig. Dann können große und kleine Besucher in die Geschichte des schönsten Wintermärchens aller Zeiten eintauchen" steht auf der Webseite von Schloss Moritzburg.


Yay!


Vom 7.11.2015 bis zunächst 28.2.2016 und dann jeden Winter wird eine Drei Haselnüsse für Aschenbrödel-Ausstellung im Schloss zu besichtigen sein. "Direkt am authentischen Drehort kann man hier den Zauber eines der schönsten Märchenfilme entdecken, in Erinnerungen schwelgen oder einfach nur seine Lieblingscharaktere anschmachten." Nett. Es gibt auch wieder ein Begleitprogramm für  Kinder im Schlossturm und erstmals können zur selben Zeit (allerdings nur im Rahmen von Führungen) auch die "normale" Barockausstellung und das endkrasse Federzimmer besichtigt werden, die in den vergangenen Jahren für die Aschenbrödel-Ausstellung immer geschlossen worden waren.


Was folgern wir daraus? Soo groß, also auf so viele Räume verteilt, wird die Ausstellung nicht werden, aber es sind ja noch genug Räume im Schloss übrig, gerade in den oberen Etagen, und bisher haben die Ausstellungsmacher immer den Ehrgeiz gehabt, Neues zeigen zu wollen. Unter neuer und ebenfalls sehr engagierter Leitung wird sicher auch diese Ausstellung ein Hammer. Ich freu mich darauf!


Vierte 3hfa-Ausstellung 2013/14

Vom 16. November bis 2. März läuft wieder die große Aschenbrödel-Ausstellung auf Schloss Moritzburg. Eintritt 7 EUR (diverse Ermäßigungen, Familienpreis usw.), Fotoerlaubnis 1 EUR

Diesmal ist das Motto "Aschenbrödel - ein Mythos?!" Da sag ich nur: Ja klar, was soll das Fragezeichen!!

 

Die Ausstellung bietet diesmal wirklich sehr unterschiedliche Eindrücke. Gleich hinter dem Kassenhäuschen geht es noch recht verhalten und etwas trocken los. Auf einigen Texttafeln kann der Besucher sich darüber informieren, wie es zur Verfilmung kam. Aufgelockert durch einige dekorative Figuren, wie den Prinzen höchstselbst oder eine Oma im Sessel mit einem dicken Märchenbuch auf den Knien, die irgendwas vorliest.

Weiter gehts in den ersten Stock des Schlosses, wo man in eine Traumwelt eintaucht. "Willkommen im Reich der Sehnsüchte" heißt es dort. Diverse Sehnsüchte, die der Zuschauer mit 3hfa verbindet werden nun sichtbar und hörber dargestellt, z. B. die Sehnsucht nach Selbstvertrauen, nach Gerechtigkeit und nicht zuletzt nach Liebe, um nur einige zu nennen.

 

Am Ende kann jeder, der möchte, einen Wunsch auf einen Zettel schreiben und an eine Pinnwand heften. Da lohtn sich das Lesen!! Von "ein Pony" in ungelenkem Gekritzel bis "Dass mir mein Familienglück noch lange erhalten bleibt" in druckreifer Schreibschrift ist alles dabei.

 

Danach gelangt man in den großen Saal in dem wieder sehr viele Originalkostüme ausgestellt sind, garniert mit einer Figurengruppe des Königspaares und seinem Gefolge während des Balls in nachgeschneiderten Kleidern. Da ich immer wieder feststellen muss, dass die Besucher ÜBERHAUPT nicht mitbekommen, was Original und was nachgemacht ist hier ein Tipp: Alles in Vitrinen ist original. Darüberhinaus lohnt sich ein scharfer Blick: Sieht das Stück leicht abgewetzt, ein wenig ausgeblichen, vielleicht auch ein ganz kleines bisschen fleckig aus ist es echt.

Durch einen Maskenbildner-Arbeitsplatz, wie er in den 70ern am Set üblich gewesen sein dürfte und an dem kleinen Modell des Ballsaals vorbei (vergesst nicht, die Kurbel zu drehen!) kommt man über eine weitere Treppe zum Musikzimmer mit den Originalinstrumenten aus der Ballszene und vielen Infos zum Komponisten inklusive einer Hörtsation sowie dem Kinoraum, in dem man mehrere Stunden sitzen kann, bis man alles gesehen hat (was sich leider lohnt, also bringt Sitzfleisch mit - Gruß an Christian von hier aus) und ein Zimmer mit Infos zu den Schauspielern von Prinz und Aschenbrödel und einem Würfellegespiel im XXL-Format.

 

Natürlich ist auch wieder Aschenbrödels Dachboden dabei und man erfährt, wie es bei den Dreharbeiten so zuging. Neu ist eine Ecke zum Verkleiden dazu gibt es zwei Polstersessel und einen Baldachin, damit man dann auch schöne Fotos machen kann. Schade nur, dass niemand dem daneben aufgestellten Pappaschenbrödel den einen Euro in seine Tasche wirft, um den es doch so nett bittet.

 

Endlich geht es dann ganz nach unten in die Schlossküche wo man sich zu guter Letzt bei einem Kaffee und herzhaften oder süßen Speisen aufwärmen kann bevor man nach draußen tritt um festzustellen, dass man genau vor DER Treppe steht - nicht zu verfehlen eigentlich, denn auch diesmal ist wieder der goldene Schuh dort festgeschraubt und lädt zum Fotografieren ein.

Finde ich fast noch besser als letztes Jahr!

 

Wer sie besuchen möchte, dem seien zwei Ratschläge gegeben:

 

Fahrt mit dem Auto! Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man zwar von Dresden nach Moritzburg, es ist aber nicht lustig.

 

Kauft euch vorher Zeitfenstertickets (z. B. bei den bekannten Online-Vorverkaufsstellen). Die gelten meist eine Stunde lang, also z. B. von 14 bis 15 Uhr, das bedeutet, man wird in diesem Fall zwischen 14 und 15 Uhr reingelassen und kann so lange in der Ausstellung bleiben, wie man möchte. MAN MUSS DANN NICHT ANSTEHEN! Und das Anstehen sollte man auch unbedingt vermeiden, denn um das Schloss herum zieht es wie Hechtsuppe und ist im Winter bitterkalt.

 

Ob es nun wirklich das letzte Mal ist, dass Aschenbrödel auf der Schlossinsel gastiert, wage ich zu bezweifeln, denn wie sagte Schlossherrin Frau Möbius in einem MDR-Beitrag: "Ob wir wollen oder nicht, dieser Film ist jetzt Teil der Kulturgeschichte des Barockschlosses Moritzburg."

Dritte 3hfa-Ausstellung vom 10.11.2012 bis 03.03.2013

(Danke an Crischanti für die Fotos!)

 

Während das Jagdschloss Moritzburg bei Dresden im Sommer als Barock-Museum und Festivalort dient, wird es im Herbst für kurze Zeit geschlossen um den starken August wegzuräumen und Platz für Aschenbrödel zu machen.

Die nächste Auflage der 3hfa-Dauerausstellung wartete mit neuen Schwerpunkten auf. Regisseur Vaclav Vorlicek und Komponist Karel Svoboda bzw. die Filmmusik sollten in den Vordergrund gestellt werden. So war es passend, dass man aus Barrandov diesmal viele Kostüme aus tschechischen Märchenfilmen und Kinderserien ausleihen konnte, die Vorlicek zu verantworten hatte. Rumburaks Zaubermantel war genauso darunter, wie die Kleider der gesamten königlichen Familie aus "Arabela" bzw. " Die Märchenbraut". Auf Plakattafeln konnte man die Fakten nachlesen, aber auch Anekdoten, z. B. diese hier: Eines schönen Drehtages wollte Vorlicek unbedingt zum Schluss noch eine Großaufnahme vom Zauberring haben. Leider fiel ihm das ein, als die Schauspieler schon weg waren. Daher musste er nun selber das Kostüm anziehen und seine Hand in die Kamera halten. Man sieht also in der beliebten Serie sozusagen ein Hand-Cameo des Regisseurs.

Von Karel Svobodas Witwe hatte das Schloss einen Flügel des Meisters zur Verfügung gestellt bekommen. Im selben Rau war von einem Dresdner Orgelbauer die kleine Orgel bzw. das Manual nachgebaut worden, die man im Film sehen kann. Der gleiche Mann hatte das Ausstellungsteam auf einen Sammler seltener und alter Musikinstrumente gebracht. Dieser wiederum hatte damals dem Filmteam die Instrumente für die Ballszenen ausgeliehen und im Film auch noch selber das kleine Orchester dirigiert. Die Instrumente hatte er noch und diesmal lieh er sie dem Schloss.


Natürlich gab es auch Altbewährtes, z. B. die Originalkostüme von Prinz und Aschenbrödel, aber auch das tanzende Paar Aschenbrödel und Prinz in nachgeschneiderten Kostümen, den Miniaturballsaal, inzwischen mit einer Kurbel versehen, mit der man den Mini-Präzeptor auf den Boden klopfen und den Prinzen mit Kleinröschen zum Tanzen bringen konnte. Aber auch Neues, so ein großes Modell von Burg Svihov, dem Gut der Stiefmutter, bei dem man durch einen Knopfdruck die für den Film angebauten Kulissen erscheinen und wieder in der Bodenplatte verschwinden lassen konnte.

 

Insgesamt eine stimmige und schöne Ausstellung mit doch wieder neuen Schauwerten und das, wo man doch immer denkt, bei so einem alten Film könnte es gar nichts Neues mehr geben. Die Moritzburger Ausstellungsmacher beweisen aber jährlich das Gegenteil!


Zweite Ausstellung 2010/11

Die SZ meldet am 18. August 2010 "Aschenbrödel wird bald zum Dauergast bei August dem Starken in Moritzburg, sein Jagdschloss sich künftig jeden Winter in ein Märchenschloss verwandeln."

 

(Danke an Jörg aus Berlin und Axel aus Dresden für den Tipp!)

Ab dem 5. November 2011 wird auf Schloss Moritzburg eine Aschenbrödel-Dauerausstellung beheimatet sein. Schon während des großen Erfolgs der Sonderausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (s.u.) mit über 158.000 Besuchern in fünf Monaten wurde dem Team um Kuratorin Margitta Hensel klar, dass die mit viel Liebe und finanziellem Aufwand beschafften und extra für die Ausstellung angefertigten Exponate mehr verdient hätten, als eine einmalige Ausstellung. Man fasste den Plan eine Dauerausstellung zu gründen.

Die unglaublichen Besucherzahlen und nicht zuletzt die damit verbundenen Einnahmen überzeugten auch die staatliche Schlösserverwaltung. Ein weiterer Raum im Schloss muss ausgebaut werden, aber dann kann man - hoffentlich ab Oktober/November 2011 - jeden Winter im "Schloss des Prinzen" seinem Filmtraum nachhängen. (Danke an Renate für die Korrektur!)

Während der Sonderausstellung im Winter 2009/2010 waren viele Ideen von den Besuchern an das Ausstellungsteam herangetragen worden und einige davon konnten für die Dauerausstellung umgesetzt werden.

Zurzeit wird schwer an der Umsetzung gearbeitet. Die neue Ausstellung wird viel größer sein, als die erste und praktisch das gesamte Schloss einnehmen. Daher kann auch der der offizielle und kommerzielle Aschenbrödel-Ball diesmal erst im März stattfinden (dann allerdings gleich zweimal, die Nachfrage scheint zu stimmen und das Programm gefällt).

 

Das Ausstellungs-Team hat nach zähen Verhandlungen mit Barrandov, die sehr harte Auflagen für das Ausleihen der Kostüme machen, eine Einigung erzielt, so dass viele Originalkostüme, u.a. die Ballkleider von Aschenbrödel, Dora, Kleinröschen und Prinz zu sehen sein werden. Inzwischen ist es allerdings auch in Barrandov möglich geworden, ein Führung durch den Fundus zu buchen.

 

 

Die nachgeschneiderten Kostüme von der letzten Ausstellung hängen in Moritzburg auch noch im Schrank. Man sammelt überdies schon fleißig alte Möbel und andere Ausstattung, um der Stube der Stiefmutter und anderen Filmszenen, die man nachempfinden will, das richtige Flair zu geben.

Außerdem wird es auf jeden Fall einen neuen Dokumentationsfilm aus Potsdam unter Leitung von Herrn Fleischer geben! Die Beiträge mit den deutschen Beteiligten sind schon im Kasten, wenn alles klappt, kommen auch noch tschechische Mitwirkende zu Wort, geplant ist ein Besuch in Švihov (Hof der Stiefmutter) und im Landesgestüt Kladruby, aus dem die Pferde für die Dreharbeiten stammten.

 

Aber auch hinter den Kulissen hat sich einiges geändert. Für so viele Leute und so eine ungewöhnliche Nutzung des Gebäudes musste die Schlösserverwaltung ein neues Sicherheitskonzept erarbeiten. Und auch das lange Anstehen für Karten ist besser geregelt: bei eventim kann man Zeitfensterkarten vorbestellen. Ihr seht, im Schloss nimmt man sich des Themas nicht nur an, weil es Geld bringt, sondern man ist mit dem Herzen dabei. Dafür mal ein dickes Lob von hier aus!!

Wie Dieter aus Dresden bemerkte (danke für die Fotos), steht der große Schuh inzwischen auch wieder vor dem Haupteingang. In den haben sich letztes Mal immer die Kinder, die das Schloss besuchten, hineingesetzt. Das hat dem Schuh gar nicht gut getan und daher hat man ihn neuerdings mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt. Nun werfen die Besucher Geld hinein - sicher keine schlechte Idee.

 

Im Dresden-Fernsehen gab die Kuratorin der Ausstellung am 31. August 2011 ein Interview.

 

Zur ersten 3hfa-Sonderausstellung gibt es übrigens inzwischen eine schöne DVD!

Die erste 3hfa-Sonderausstellung auf Schloss Moritzburg! 10.10.2009 bis 28.2.2010

158.000 Besucher in 5 Monaten...

Ausstellung

Eröffnungsfeier

keine Prager Kostüme

 

Vom 10. Oktober 2009 bis 28. Februar 2010 wurde in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum Dresden und den Filmstudios Babelsberg "Die Ausstellung zum Kultfilm" gezeigt.

 

Einen Pressetext gab's auch. Hier kommt die Fan-Version:

Das Barockschloss Moritzburg ist eine der zahlreichen Attraktionen der Dresdner Kulturlandschaft. Leider liegt es ein wenig außerhalb, so dass viele Dresden-Touristen es eher nicht besuchen - wenn man nur einen oder zwei Tage Zeit hat, scheinen andere Sehenswürdigkeiten wichtiger zu sein.Welch Fehlentscheidung!

 

Viele derjenigen, die doch mal hinfahren, kommen aber wohl auch wegen Aschenbrödel vorbei und haben dann regelmäßig nachgefragt, welche Treppe die richtige sei und ob man mal den Tanzsaal aus dem Film sehen könnte.

Nach vielen solcher Fragen, einigen TV-Drehs und Veranstaltungen, die irgendwas mit 3hfa zu tun hatten, hat man dann wohl das Potenzial erkannt und ENDLICH mal gewürdigt.

Allerdings sollte es noch drei Jahre dauern, bis die Ausstellung fertig war. Die aber haben sich gelohnt! Den Tanzsaal, zum Beispiel, der 1972 nur eine Kulisse war und sich gar nicht in Moritzburg, sondern in den Filmstudios Babelsberg befand, kann man im Rahmen der Ausstellung nun doch auf dem Schloss sehen. Aber das ist nicht alles!

Zurück in die 70er

In den Sonderausstellungsräumen im zweiten Obergesschoss des Schlosses betreten die Fans die guten alten 70er Jahre. Immerhin wurde der Film 1972/73 gedreht. Wer sich noch nicht eingehender mit den Hauptakteuren beschäftigt hat, kann das hier nachholen: Neben praktisch allen Sprechrollen werden auch der Regisseur Václav Vorlíček, Komponist Karel Svoboda, die Autorin der Märchenvorlage Božena Němcová und Kostümbildner Theodor Pištěk vorgestellt. Dem Ausstellungteam ist es dabei gelungen, noch das eine oder andere Neue herauszufinden.

Aus heutiger Sicht zwischen lächerlich und liebenswert sind die (deutlich sichtbaren) Tricks im Film. Sie werden anschaulich erklärt und auch die Tiere kommen nicht zu kurz. Die Texte, die sowohl in Deutscher als auch in Tschechischer Sprache verfasst sind, enthalten aber keine nüchterne Aufzählung trockener Fakten, sondern Geschichten und Anekdoten.


Wer möchte, kann also alle Details des Filmalltags und die spannendsten Stories aus dem wahren Leben der Beteiligten nachvollziehen.

 

Bemängeln kann man eigentlich nur die Größe der Ausstellungsräume. Sie sind relativ eng und am ersten Wochenende bekamen nicht alle Besucher, die sich die Video-Dokumentationen ansehen wollen, einen Sitzplatz. In der Woche dürfte das aber kein Problem sein.

Märchen haben auch eine Geschichte

 

Da ja gerade Sommer war und die letzte Ausstrahlung von 3hfa schon fast ein Jahr her ist, gibt es eine kurze Zusammenfassung des Films. Die Bedeutung der Märchen und die Geschichte dieses speziellen Märchens werden beleuchtet und dabei kommt so einiges zu Tage! Das Aschenbrödel-Motiv durch die Zeiten und die Völker zurück zu verfolgen ist schon ein Abenteuer für sich.

 

Drehort Moritzburg

Wir sind auf Schloss Moritzburg, sozusagen an der Quelle der Information. Alles, was hier passierte, konnte die Schlösserverwaltung mit Hilfe von Zeitzeugen und anderen Quellen nachvollziehen. Dabei passierte einer der typischen Zufälle, die uns hier schon öfter weitergebracht haben: Die Kuratorin der Ausstellung, Frau Hensel, beauftragte einen Bekannten mit irgendeiner Arbeit für die Ausstellung (was es war, habe ich vergessen). Der fragte, wofür der Auftrag gedacht wäre und als er hörte, dass es um 3hfa ging sagte er: "Ist ja lustig, mein Vater war damals auch dabei, der hat noch Fotos davon, willst du die haben?" Klar!! Und so könnt ihr in der Ausstellung einige einzigartige Schnappschüsse von den Dreharbeiten auf Schloss Moritzburg sehen.

Außerdem kommt auch heraus, wer die drei Prinzen beim gefährlichen Ritt die Schlossrampe hinunter gedoubelt hat. Kleiner Sahnetupfer dazu: Das Double von Viteszlav Jandak, ehemaliger Kulturminister in Tschechien, heißt Ulrich Junghanns und ist heute Wirtschaftsminister in Brandenburg. Im Winter 1972/73 hatte er gerade die Schule beendet und eine Ausbildung zum Pferdewirt am Moritzburger Gestüt begonnen...

 

Von diesem Ausstellungsraum aus werdet ihr einen einzigartigen Blick in den Festsaal des Schlosses haben!

Im Folgenden werden auch die anderen Drehorte kurz vorgestellt. Dabei ergab sich mal wieder in letzter Minuten eine Sensation: Chefrechercheurin Loona-Night hatte einen knappen Monat vor der Ausstellungseröffnung zwei grandiose Fotos von der Burg Svihov - dem Hof der Stiefmutter - im Netz entdeckt. Sie zeigen Schnappschüsse von den Dreharbeiten. Sofort habe ich den Kastellan angeschrieben, der aber gerade im Urlaub war. So bekamen die Ausstellungsmacher erst eine Woche vor dem Eröffnungstermin einen Download von 10 Fotos von den Dreharbeiten auf Svihov geschickt, die sie für die Ausstellung verwenden durften und tatsächlich noch eingearbeitet haben.

Originale aus Babelsberg

Aus den Babelsberger Filmstudios (ehem. DEFA) bekam die Schlösserverwaltung mehrere Originalkostüme zur Verfügung gestellt, darunter der "Fledermaushut" der Stiefmutter und das "Wurstärmelkostüm" des Königs. Diese Stücke waren noch nie öffentlich zu sehen! Ergänzt werden diese über 30 Jahre alten Kostbarkeiten durch aktuelle Arbeiten engagierter Fans, die in ihrer Freizeit einzelne Kostüme nachgeschneidert haben. Leider müssen wir aus bekannten Gründen auf die Prager Kostüme verzichten, die aber angeblich nächstes Jahr in Berlin zu sehen sein sollen.


Außerdem hat Frau Fleischer, bewaffnet mit einer dicken Mappe voller Screenshots, bei tagelanger Suche im Babelsberger Kleinrequisiten-Fundus noch mehrere Töpfe, Schüsseln, Kerzenständer usw. gefunden, alles Originale aus dem Film, die das Märchen jetzt begreifbar machen! Ein Beispiel seht ihr rechts. Mal sehen, ob ihr den Krug in der Ausstellung findet...

 

"Und Sie müssen wir auch vorstellen."

Mich? Nee, keinesfalls! Stattdessen haben wir lieber vorgestellet, was die Fans so tun, um ihr Stück vom Märchentraum zu leben. Dazu gehören neben einigen Kostümen, die sich Fans für die Aschenbrödel-Party genäht haben, den Ergebnissen von Christophs Pferderecherchen und Loona-Nigths selbstgefertigtem Filmschmuck auch eine Texttafel mit ein paar Geschichten aus dem Leben.

Eröffnungsfeier am 9. Oktober

Am Freitag vor dem offiziellen Ausstellungsbeginn gab es eine Eröffnungsfeier für geladene Gäste, darunter auch diejenigen, die irgendwas für die Ausstellung gemacht haben.

 

Bei schönstem Wetter strömten die Massen zum Schloss um auf die Ankunft der Prominenz zu warten, darunter neben einigen deutschen und tschechischen Politikern auch der Regisseur, der Prinz und der König.

Die Wartezeit wurde verkürzt durch Haselnusskekse (natürlich mit drei Haselnüssen drauf) und Kolatschen, die fachgerecht auf einem Brett durch die Menge getragen wurden, außerdem gab es ein kleines Tanzstückchen des Moritzburger Kindergartens zu sehen, der als Täubchenschar auftrat.

Und dann endlich fuhr die Kutsche mit den hohen Herrschaften vor.

Die Kutsche gehörte zur Ausstellung, daher wurden die Pferde abgespannt und die Kutsche schnell noch ein bisschen gesäubert und dann in den Eingangsbereich des Schlosses gerollt.

 

 

Das Original ist leider bei einem Brand auf dem Moritzburger Gestüt im Jahr 1992 zerstört worden. Nur einige wenige Teile blieben übrig, aber die hat man beim Neubau der Kutsche verwendet (erinnert ein bisschen an die Frauenkirche, oder?). Die Besucher können also doch so ein bisschen Geschichte schnuppern, wenn sie die funkelnagelneue Kutsche ansehen.

 

 

Für die Fotos danke ich Christoph, der schon nachmittags anreisen konnte.

 

Die Feier fand in dem sonst als Ausstellungsraum genutzten Monströsensaal des Schlosses statt, in dem nicht alle Platz fanden. Daher hatte man eine Kamera aufgebaut und übertrug die Ansprachen in den Nebenraum, den Steinsaal, in dem viele Menschen nur noch einen Stehplatz bekommen hatten. Als die Ehrengäste noch einmal begrüßt wurden, stand Rolf Hoppe auf, packte Pavel Trávníček am Arm und beide zeigten sich dann auch dem Publikum im Steinsaal - eine Geste, die mit Jubel und Applaus bedacht wurde. Im Anschluss kam natürlich auch Vorlíček einmal hinaus zu den Gästen im zweiten Saal.

Alle Ansprachen wurden entweder auf Tschechisch oder auf Deutsch übersetzt, je nachdem, welche Sprache der jeweilige Redner sprach. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir der sächsische Staatssekretär für Finanzen, Dr. Voß und der Tschechische Generalkonsul in Dresden, Tomáš Podivínský. Dr. Voß führte zum Abschluss seiner Rede aus, dass er aus dem Westen, nämlich aus der Gegend um Kassel stamme, und auch in Westdeutschland habe 3hfa beginnend mit der ersten Ausstrahlung im West-Fernsehen im Jahr 1975 viele Freunde gefunden, die gerne einmal die schönen Drehorte wie das Schloss Moritzburg hätten besuchen wollen, was ja nicht gegangen wäre, und so habe dieser Film und diese Ausstellung, die jetzt von allen, Westdeutschen, Ostdeutschen und Tschechen besucht werden könne, eine weitere postive Bedeutung, gerade für Deutschland, bekommen.

 

 

Generalkonsul Podivínský, der selbstverständlich fließend Deutsch spricht, hier aber "des Protokolls wegen" in seiner Muttersprache sprechen sollte, begrüßte - weiterhin streng dem Protokoll folgend - zunächst den Herrn König und den Herrn Prinzen und danach erst die übrigen hochrangigen Politiker und Würdenträger.

 

 

Später erzählte er, dass er es seiner Oma, seiner Mutter, seinen Tanten, Schwestern und Kusinen zu verdanken habe, dass er den Film kennte. Er habe ihn am letzten Weihnachten zusammen mit seiner Familie im Fernsehen angesehen, dabei war auch sein 6-jähriger Sohn. Der sei zwar nicht ganz so begeistert gewesen, wie die Frauen der Familie, habe aber an der Stelle an der die Haselnüsse ins Spiel kommen aufgemerkt. Die Familie war gerade dabei, sich ein neues Auto anzuschaffen und die möglichen Finanzierungen wurden noch diskutiert, aber als der Sechsjährige sah, wie Aschenbrödel aus den Nüssen Geschenke erhielt habe er gesagt: "Papa, können wir nicht irgendwoher solche Nüsse bekommen? Dann können wir uns auch einen BMW leisten!"

 

Ein sehr sympathischer Mensch! Aber die anderen Redner waren auch durchweg nett und die Stimmung positiv. Frau Möbius, die Leiterin des Schlosses, nutzte denn auch die Gunst der Stunde und erklärte, dass ihre Mitarbeiter alle mit Liebe und sehr viel Engagement bei der Sache gewesen wären und man viele Exponate extra für die Ausstellung habe anfertigen lassen. Diese könne man nun unmöglich nach drei Monaten wegwerfen, hingen doch jedermanns Herz inzwischen an diesen Stücken. Daher wolle man nach dem zehnten Januar eine Dauerausstellung errichten und dazu, lieber Herr Finanzminister, müssten noch einige Räumlichkeiten im Schloss ausgebaut und Technik angeschafft werden.

Der Herr Finanzminister hat wohl nicht ganz so viel Unterstützung zugesagt, wie nötig wäre (kein Wunder in diesen Zeiten), denn inzwischen gibt es einen Spendenaufruf zu Gunsten der geplanten Dauerausstellung.

 

 

Die Veranstaltung wurde durch die Gesangsdarbietung von Carinha aufgelockert und einem Tanz einer Dritten Klasse zusammen mit zwei Schauspielern, die in die entsprechenden Kostüme gekleidet den Prinzen und Kleinröschen darstellten - allerdings hatte die Dame nicht ganz die passende Statur ;-). Am Schluss wurden Hoppe, Trávníček und Vorlíček noch mit dem für diese Gelegenheit erfundenen "Märchenorden" geehrt.

Aus einem Vogelpark war eine "Jägerin" angereist, die ein ganz braves Käuzchen dabei hatte. Alle Kinder durften es mal streicheln, das war natürlich toll.

 

 

Nachdem alle Ansprachen gehalten und jedes Lob verteilt war, konnte man die Ausstellung besichtigen oder aber in der Eingangshalle ein Schnittchen essen und sich ein Getränk oder zwei leisten. Im rückwärtigen Teil der Halle steht ein großes Poster, eine Abschlussarbeit einer Absolventin der Fachschule für Gestaltung.

Ich stand ein wenig unschlüssig herum, denn ich war leider zu spät gekommen (und das bestimmt nicht freiwillig) und wusste nun nicht so genau, wohin. Hunger hatte ich nicht, also erst mal in die Ausstellung. Man musste noch ein Stockwerk nach oben steigen und zwar über eine sehr hübsch geschmückte Treppe.

Oben war der Teufel los, viele Menschen drängten durch die Ausstellungsräume, allen vorweg der König und der Prinz mit seiner Dolmetscherin. Vor allem der Prinz kam kaum vorwärts, da er ständig von begeisterten Frauen umringt war und für eine ganze Menge Fotos posieren musste, was ihm aber sichtlich Spaß gemacht hat. Später soll er sich noch ganz begeistert von der Veranstaltung geäußert und gemeint haben, dass ihm in Tschechien noch nie so eine Ehrung zuteil geworden wäre.

 

 

Da sein Name in der tschechischen Regenbogenpresse immer wieder im Zusammenhang mit beruflichen und/oder privaten Malaisen auftaucht, war es für ihn sicher eine schöne Erfahrung, einmal wirklich nur gemocht zu werden. Und warum auch nicht, immerhin ist er der Schwarm einer ganzen Generation.

 

Aber es waren auch andere damals Mitwirkende geladen, darunter Vertreter des Moritzburger Gestüts und Frau Marion Becker mit ihrem Mann. Sie doubelte 1972 das Aschenbrödel beim Ritt die Schlossrampe hinunter. Freundlicherweise ließ sie sich im "Stall" fotografieren. Vielen Dank!

Und dann sagte jemand hinter mir "Kathrin?" Es war Katja (bekannt aus dem Forum als Loona-Night), die mit ihrem Freund extra für diesen Abend aus Wales angereist war. Natürlich mit der entsprechenden Frisur, sie sie sich vorher hatte machen lassen. So konnte sie zwar nur im Sitzen schlafen, aber das war es ihr wert.

 

 

Nachdem wir dann zwei-, dreimal durch alle Räume gegangen waren (und noch lange nicht alles gesehen hatten - es war ja so voll!) wollten wir dann auch mal etwas von den Prominenten haben.

Unten war Rolf Hoppe umringt von Menschen dabei, an einem Stehtisch Autogramme zu geben. Er kam gar nicht bis zu den drei bequemen Korbsesseln, die extra für die Signierstunde aufgestellt worden waren.

 

Dort saßen später dann aber Vorlíček und Trávníček und signierten alles, was ihnen unterkam. Die beiden hatten richtig Spaß, auch wenn für Herrn Trávníček alles erst mal übersetzt werden musste, da er kein Deutsch spricht.

Katja hatte sich vorbereitet und diverse Screenshots aus dem Film als Fotoabzüge dabei, auf die sich beinahe die autogrammgierige Menge gestürzt hätte. Sie hat jedenfalls ihre Mission erfüllt.

 

 

Endlich traf ich auch Frau Hensel, die Kuratorin der Ausstellung. Sie berichtete mir später, dass am ersten Tag 1.200 Menschen die Ausstellung gesehen haben und am Sonntag sogar 3.000. Damit hat wohl keiner gerechnet, aber das zeigt, wie groß das Interesse ist.


Am Samstag haben Katja und ich uns noch einmal am Schloss getroffen und es kam auch Christoph, den ich am Eröffnungsabend nicht gefunden hatte. Irgendwie haben wir uns beide verpasst, aber nun konnten wir zusammen mit Frau Hensel noch einmal in Ruhe durch die Ausstellung gehen. Später trafen wir noch Carola, die extra für den ersten Ausstellungstag angereist war. Leider mussten wir ihr sagen, dass alle Prominenten gestern schon da gewesen waren, aber wir hatten trotzdem noch einen schönen Tag, den wir auch für ausgiebige Fotos an den historischen Stellen nutzten.

Dabei warf Christoph noch die Frage auf, ob bestimmte Filmstellen doch vielleicht an der anderen Treppe (es gibt zwei rechts herum laufende an der symmetrischen Schlossanlage) gedreht worden sein könnten. Er hatte die Cavallo-Ausgabe mit dem Kalif-Artikel dabei um ein Setfoto mit den örtlichen Gegebenheiten zu vergleichen. Ergebnis: Nein, es wurde alles an der Ostseite gedreht.

Der Tag ging viel zu schnell vorbei. Irgendwann musste Christoph wieder nach Hause und auch Carola fuhr ab. Katja und ich haben uns im letzten Tageslicht noch die moritzburgrelevanten Filmstellen auf ihrem tragbaren DVD-Player angesehen - mit Blick auf das Schloss. Dann musste auch ich leider ins Auto steigen um die 500 km wieder zurück zu fahren *seufz*...